Neues Kommunales Finanzwesen

Von der Kameralistik zum kaufmännischen Rechnungswesen

Als Vorreiter kleinerer Kommunen in Bayern und als erste Gemeinde im Landkreis Miesbach hat die Gemeinde Weyarn zum 1.1.2007 auf das kaufmännische Rechnungssystem Doppik umgestellt und damit die Kameralistik abgelöst.

Den Beschluss zur Einführung des Neue Kommunale Finanzwesens (NKF), das neben dem kaufmännischen Rechnungssystem auch die Budgetierung, die Produktorientierung, das Zielesystem und das Controlling beinhaltet, fasste der Gemeinderat am 11. 05. 2004. Nach über dreijähriger Projektarbeit, in der bereits die Budgetierung erfolgte, wurde für das Haushaltsjahr 2007 der erste kaufmännische Haushaltsplan aufgestellt. Die geprüfte Eröffnungsbilanz 2007 ist Grundlage für das wirtschaftliche Handeln der Gemeinde Weyarn.
Die Beweggründe, die Politik und Verwaltung dazu veranlasst hatten, diesen mutigen Weg zu gehen, war der Wunsch nach mehr Transparenz, Ehrlichkeit und Nachhaltigkeit. Der Haushalt muss für alle – insbesondere auch für die Bürger – verständlich und überschaubar sein.
In Zukunft geht es nicht mehr nur darum festzustellen, wie viel am Ende des Jahres in der Kasse ist – also wie viel vom Verwaltungshaushalt in den Vermögenshaushalt abgeführt werden kann – sondern es stellen sich neue Fragen wie z.B.

Gemeinderat und Bürger müssen in die Lage versetzt werden, Prioritäten - auch über einen längeren Zeitraum hinweg – zu setzen. (z.B. Straßen, Kindergärten, Schulen, Sicherheit, Baulandbeschaffung usw.) Dazu müssen sie wissen, welches Produkt wie viel kostet. Wichtig wird in Zukunft sein, dass Gemeinderat, Bürgermeister und Verwaltung in einen intensiven Dialog mit allen Bürgerinnen und Bürgern eintreten,

Für ein nachhaltiges Wirtschaften der Gemeinde ist also neues Denken notwendig.

» Das Neue Kommunale Finanzwesen in der Gemeinde Weyarn (PDF)

» Bayer. Staatsministerium des Innern – Reform des kommunalen Haushaltsrechts